Buchbesprechung: “Die professionelle Pressemitteilung” von Dr. Katrin Bischl

Oder: Wie Sie Journalisten glücklich machen

Seit einigen Tagen liegt die 2. Auflage des Fachbuches „Die professionelle Pressemitteilung – Ein Leitfaden für Unternehmen, Institutionen, Verbände und Vereine“ von Dr. Katrin Bischl jetzt auf meinem Schreibtisch und wartet darauf, dass ich darüber berichte. Erschienen ist das Buch bei Springer Fachmedien Wiesbaden und kostet 19,99 Euro. Auf 171 Seiten erfährt der Leser, was er alles wissen muss, um eine professionelle Pressemitteilung zu erstellen. Wenn Autorin Katrin Bischl keine Bücher schreibt, arbeitet sie als Schreibberaterin für PR-Texte und PR-Medien, für journalistisches sowie wissenschaftliches Schreiben. Zudem ist sie Dozentin. Und in dieser Funktion habe ich sie vor einigen Jahren auch kennengelernt – als ich für einen berufsbegleitenden Masterstudiengang Kommunikation noch einmal die Schulbank drückte. Dieser Beitrag ist übrigens eine doppelte Premiere auf meinem Blog. Es ist die erste Buchbesprechung und es ist das erste Mal, dass ich hier etwas verlose. Dazu aber am Ende des Beitrags mehr. Jetzt kümmern wir uns erst einmal um den Inhalt des Buches.

Worum geht es in “Die professionelle Pressemitteilung”?

Wie der Titel es vermuten lässt, soll dieses Buch PR-Arbeitern in Unternehmen, Institutionen, Verbänden und Vereinen die Medienarbeit erleichtern. Es soll sie dafür sensibilisieren wie Journalisten ticken und arbeiten. Und damit geht es auch gleich los: Kapitel eins befasst sich damit, was Journalisten von Pressemitteilungen erwarten. Katrin Bischl schildert ausführlich wie Journalisten mit Pressemitteilungen umgehen und erklärt, warum es für PR-Arbeiter notwendig ist, journalistische Regeln zu kennen und zu beachten.

 

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Für einen PR-Arbeiter geht es eben nicht ausschließlich darum, die Interessen seines Auftraggebers und seiner Zielgruppen zu kennen. Will er via Pressearbeit Journalisten als Mittler ansprechen und damit als Katalysator nutzen, muss er seine Informationen individuell und zielgruppengerecht (in diesem Fall für den jeweiligen Journalisten bzw. das jeweilige Medium) aufbereiten. Die Kenntnis darüber, nach welchen Kriterien ein Journalist Informationen bewertet ist also elementar. Die so genannten Nachrichtenfaktoren beschreibt die Autorin sehr ausführlich und macht anhand eines Beispiels deutlich, wie ein Text aussehen kann, der diese Faktoren berücksichtigt. Sie gibt Tipps zum Umgang mit Journalisten, liefert am Ende eines jeden Kapitels eine Checkliste sowie eine ausführliche Literaturliste für all jene, die ihr Wissen zum Kapitelthema vertiefen möchten.

Was erwartet den Leser?

Nach einem Grundverständnis für die Arbeitsweise von Journalisten gibt Katrin Bischl dem Leser Hinweise darüber an die Hand, welcher Aufbau für eine Pressemitteilung sich in der Praxis bewährt hat (zum Beispiel, dass die Unternehmensbeschreibung immer an den Schluss und nicht an den Beginn einer Pressemitteilung gehört), welche Bedeutung der richtigen Überschrift zukommt, welche journalistischen Darstellungsformen in Frage kommen und welche sich nicht für eine Pressemitteilung eignen.

 

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Hat der Leser nun gut 100 Seiten reichlich Input und ein Grundverständnis für journalistisches Handwerkszeug erhalten, gibt ihm die Autorin Tipps für Sprache und Stil und sensibilisiert für eine aktive Schreibe, für Klartext und den geschickten Umgang mit Satzlängen ebenso wie für das Redigieren und den Einsatz von Bildern in der Pressearbeit.

Die letzten beiden Kapitel widmen sich der Verbreitung moderner Pressemitteilungen. Was müssen PR-Arbeiter in Zeiten der Digitalisierung beachten? Wie sprechen sie die neue Zielgruppe Blogger an? Welche Besonderheiten gelten, wenn Texte für die eigene Webseite oder soziale Netzwerke geschrieben werden sollen? All das erfährt der Leser klar strukturiert, bebildert und mit zahlreichen Beispielen illustriert.

Fazit

Dass Katrin Bischl selbst Journalistin und Sprachwissenschaftlerin ist, merkt man dem Buch sofort an. Die Texte sind leicht lesbar, gut strukturiert und führen den Leser gekonnt in das komplexe Arbeitsfeld von Journalisten ein, ohne dabei in Fachtermini zu ertrinken. Marketingsprech sucht man hier vergebens. Das unterscheidet dieses Fachbuch erfreulich von anderen Praktikerratgebern aus dem Bereich Kommunikation. Alles in allem eine gute Anleitung für das all jene, die das PR-Instrument Pressearbeit angehen und ihren Kontakt mit Medienvertretern aufbauen oder intensivieren wollen. Und ein Buch, welches für meinen Geschmack in die Bibliothek eines jeden PR-Arbeiters gehört. Das nötige Wissen für den richtigen Umgang mit Medien vermittelt Katrin Bischl in ihrem Ratgeber. Für ein tatsächliches Können braucht es natürlich Talent und Training.

Wenn Sie noch einmal komprimiert Tipps für eine professionelle Medienansprache nachlesen möchten, lege ich Ihnen meinen Blogbeitrag „Pressemitteilungen texten, die Journalisten lesen“ ans Herz.

Wenn Ihnen dieser Beitrag gefällt, dann teilen Sie ihn mit anderen. Ich freue mich über Ihre Erfahrungen, Meinungen und auch Ihre besonderen Erlebnisse im Umgang mit Journalisten oder in der PR-Arbeit allgemein. Und ganz nebenbei können Sie auch noch zwei Exemplare des Buches „Die professionelle Pressemitteilung“ von Dr. Katrin Bischl gewinnen. Wenn Sie daran interessiert sind, hinterlassen Sie in Ihrem Kommentar bitte einen entsprechenden Hinweis. Die Gewinner benachrichtige ich am 30.9.2015 (der Rechtsweg ist ausgeschlossen).

Gewinner auf pr-perlen.de

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Harriet Lemcke Über Harriet Lemcke
Harriet Lemcke ist Beraterin, Trainerin und Interim Managerin für Unternehmenskommunikation und Organisationsentwicklung und hat langjährige Erfahrung in der internen & externen Kommunikation sowie im Journalismus. In ihrer Arbeit verbindet sie moderne Ansätze in PR und Marketing mit Methoden und Ansätzen aus der Managementlehre und der systemischen Beratung. Sie unterstützt dabei, die Qualität und Effizienz von Kommunikationsprozessen zu verbessern und Ressourcen optimal einzusetzen. Sie haben ein Thema und wollen neue Impulse? Nehmen Sie jetzt Kontakt auf! Zum Beratungsangebot

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14 Gedanken zu „Buchbesprechung: “Die professionelle Pressemitteilung” von Dr. Katrin Bischl“

  1. Liebe Harriet,
    eine tolle Buchbesprechung! Das erinnert mich an einen sehr schönen Studium-Generale-Kurs in PR im 2. Semester mit sehr bereichernden Praxisexkursionen – und daran, dass ich mich gerade sehr für Content Marketing begeistere. Ich hätte auch sehr gerne einen Zettel im Lostopf und sende liebe Grüße ins schöne Hamburg!
    Kristin

    Antworten
    • Liebe Kristin,

      vielen Dank für das Lob. :-) Und ja, Content Marketing ist ja in den überwiegenden Teilen vom Wesen her PR und journalistisches Arbeiten. Nur, dass die Inhalte auch noch selbst verbreitet und an die Empfänger gebracht werden. Relevanz als Messgröße – das müssen einige in der Kommunikation erst noch verinnerlichen. Auf jeden Fall landet der Zettel mit deinem Namen mit im Lostopf. Ich drücke dir die Daumen.

      Sonnige Grüße nach Darmstadt,
      Harriet

      Antworten
  2. Moin Frau Gilgenbach,

    dann sind Sie hiermit mit im Topf. :-) Natürlich freut es mich, dass meine Buchbesprechung Ihnen Lust macht, sich mit dem Inhalt näher zu beschäftigen. Vielen Dank für Ihr Feedback.

    Herzliche Grüße,
    Harriet Lemcke

    Antworten
  3. Ich bin sehr neugierig auf die neue Ausgabe der “professionellen Pressemittleiung” von Dr. Bischel. Insbesondere da ich vor über 2 Jahren, während meines Studiums zum Akademischen PR-Berater, einen einwöchigen Workhop rund ums Texten bei ihr besucht habe. Ein toller gewinnbringender Workshop, den ich in besonders guter Erinnerung habe! Zur Auffrischung meiner Kenntnisse freue ich mich sehr auf das neue Buch.

    Antworten
  4. Hallo und vielen Dank für die Buchvorstellung.

    Einerseits sind die Redaktionen immer dünner besetzt, andererseits sorgt heute die “kostenlose” Verbreitung der Meldungen per E-Mail für ein Fülle an Material auf jedem Journalisten-Schreibtisch.

    Daher haben nur gut aufbereitete Meldungen ein Chance, in den Redaktions-Pool zu gelangen. Wertvolle Hinweise dazu gibt es in dem Werk von Frau Bischl.

    Antworten
    • Hallo Herr Bäurle,

      gern geschehen. Sie haben recht: in den Redaktionen sitzen heute weitaus weniger Redakteure als noch vor zehn oder fünfzehn Jahren. Die Flut an Pressemitteilungen wird aber nicht weniger. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, dem entsprechenden Medium genau die richtigen Informationen in der passenden Form zu liefern. Sonst bleibt die Pressemitteilung mit sehr großer Wahrscheinlichkeit unbeachtet.

      Herzliche Grüße,
      Harriet Lemcke

      Antworten
  5. Mich hat schon immer beeindruckt, wie Journalisten es schaffen, mich mit nur einer einzigen Zeile zum Weiterlesen eines Artikels zu bewegen. Das möchte ich am liebsten auch können und damit die Tür zu mehr Leserschaft öffnen. Ein Grund, weshalb mich dieses Buch neugierig macht.

    Viel Erfolg mit diesem Buch!

    Antworten
    • Moin Susanne,

      eine gute Headline zu entwickeln ist tatsächlich eine Kunst. Mein Tipp an der Stelle (der gilt für jede Form von Text, welcher eine Headline braucht): zunächst den Text runterschreiben und zuletzt die Überschrift entwickeln. Viele Menschen knobeln endlos über einer Überschrift und werden dann durch das leere Blatt total blockiert. Viel Glück bei der Verlosung. :-)

      Herzliche Grüße,
      Harriet

      Antworten
  6. Hallo Harriet,
    diese Buchbesprechung macht jetzt neugierig auf mehr und gerade in diesem Bereich weiß ich echt noch viel zu wenig. Diese Aufgabe gebe ich immer an meine Partner ab. Dennoch würde ich gerne mal mehr darüber erfahren und drücke mir zur Verlosung jetzt mal selber ganz feste die Daumen :-)
    LG Tina

    Antworten
    • Moin Tina,

      schön, dass ich dich neugierig machen konnte. :-) In der Praxis sieht es tatsächlich so aus, dass es unglaublich viele unglaublich schlechte Pressemitteilungen gibt. Und auch in Zeiten der Digitalisierung und der andauernden Dialogkommunikation bleibt Pressearbeit ein wichtiger Baustein im PR-Werkzeugkasten. Insofern kann ein Grundvertändnis für journalistisches Arbeiten allen Kommunikatoren und Selbstständigen nicht schaden. :-)

      Liebe Grüße,
      Harriet

      Antworten
  7. Liebe Harriet Lemcke,
    Ihre Buchbesprechung / Beschreibung ist, wie ich persönlich finde, sehr gelungen.
    Sie bringen den Inhalt des Buches auf den Punkt und vermitteln die Inhalte so, dass der/die Leser/in Lust bekommt auf mehr – soll heißen: Der Kaufanreiz für das Buch ist geweckt!

    Also, liebe Harriet, gerne weiter so, ich freue mich auf die nächste Buchvorstellung…

    Antworten
    • Lieber Herr Vetur,

      das freut mich natürlich, dass meine Buchbesprechung Lust auf den Inhalt macht. In der Tat ist er für Unternehmer und/oder Kommunikationsverantwortliche ohne eigenen journalistischen Background sehr hilfreich. Und der Autorin wünsche ich natürlich viel Erfolg mit der Auflage.

      Herzliche Grüße,
      Harriet Lemcke

      Antworten

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